Poolwasser entsorgen: darauf solltest du achten

Teile diesen Beitrag

Mittlerweile haben viele Menschen einen eigenen kleinen Pool im Garten. Wenn sich der Sommer dem Ende neigt, wird es Zeit, ihn zu leeren und möglicherweise sogar bis zum nächsten Jahr abzubauen. Da stellt sich die Frage: wohin mit dem Wasser? Da es meist Zusätze wie Chlor oder Salz enthält, wäre es keine gute Idee, es einfach in den Garten laufen zu lassen. Wie du Poolwasser entsorgen kann und worauf es dabei zu achten gilt, zeigt dir dieser Beitrag.

Ist das Wasser sauber?

Auf den ersten Blick sieht das Wasser natürlich sauber aus, sonst würde man ja wohl auch nicht gerne reingehen. Allerdings ist es eben nicht nur Wasser, es kommen auch Chemikalien zum Einsatz, um in verdünnter Form das Wasser möglichst rein zu halten. Ein Blick auf die Verpackung verrät aber, dass Chlor und Co. als Gefahrenstoffe gelten und pur zu Reizungen der Augen und der Haut führen können und somit natürlich auch nicht gut für die Umwelt sind, da sie ätzend, wasserkorrosiv und toxisch wirken können. Das Poolwasser hat also im natürlichen Wasserkreislauf nichts verloren! Gleiches gilt, wenn dem Wasser Biozide oder Algizide zugefügt werden. Sie sind recht aggressiv und bedürfen einer speziellen Entsorgung.


Poolwasser entsorgen: das gilt für den Garten

Der einfachste Weg ist natürlich, den Pool einfach vor Ort im Garten zu leeren. Dazu müssen aber bestimmte Bedingungen erfüllt sein:

  • das Wasser muss ph-neutral sein
  • der Chlorgehalt muss unter 0,05 mg / Liter Wasser liegen
  • das Wasser darf nicht auf das Nachbargrundstück gelangen
  • auch sollten keine weiteren Chemikalien enthalten sein
  • die Wassermenge muss komplett versickern können

Das alles zu beachten bzw. die Werte genau zu bestimmen, ist recht schwierig, deshalb sind Alternativen zur Entsorgung immer empfehlenswerter. Optional kann man ein Entkeimungsmittel ins Wasser geben, mindestens 48 Stunden warten, dann sollte der Grenzwert unterschritten sein. Das Wasser könnte dann im Garten abgelassen oder zum Blumengießen genutzt werden. Trotzdem ist natürlich nicht ausgeschlossen, dass durch andere Dinge wie etwa Sonnencreme oder Makeup weitere Rückstände im Wasser sind.

Also einfach in die Kanalisation?

Unsere Kanalisationen sind mittlerweile größtenteils recht modern: es sind „Trenn-Kanalisationen“, das heißt, dass nur die Abwässer aus den Haushalten und der Industrie in die Kläranlage geleitet und dort geklärt werden. Regenwasser gelangt über Gullys in die Regenwasser-Kanalisation, wo es nicht geklärt wird! Würde das Poolwasser also über den Gully entsorgt werden, würde es ungeklärt in Grundwasser, Flüsse oder Bäche gelangen! Ausnahmen bilden Städte, bei denen noch eine ältere Misch-Kanalisation vorhanden ist. Hier fließen auch Regen- und Abwässer noch ungetrennt zur Kläranlage. Erkundige dich also am besten bei deiner Stadt, welches System vorliegt.

Der sinnvollste und umweltfreundlichste Weg ist, das Poolwasser über das private Abwasser-System zu entsorgen. Es ist erlaubt und so kann man am wenigsten falsch machen.


So geht das Ablassen

Da beim Ablassen ein enormer Wasserdruck entsteht, sollte man nicht einfach einen Schlauch vom Pool in die Badewanne legen! Besser ist folgender Aufbau:

Vom Skimmer / Bodenablauf wird das Wasser über den Kessel / das Ventil über eine Rückspül-Leitung bis zum Abwasser-Anschluss des Hauses geführt. Alternativ kann eine Tauchpumpe eingesetzt werden oder das Wasser über einen Bodenablauf abgelassen werden, falls vorhanden. Beachte auch, dass du nicht einen einfachen Schlauch benutzt, der könnte für den Wasserdruck zu schwach sein, sondern einen Spezialschlauch.

Du siehst, es gibt also einiges zu beachten, wenn man sein Poolwasser entsorgen möchte. Darüber sollte man sich auf jeden Fall auch schon vor der Anschaffung eines Pools Gedanken machen!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert