Sprossenglas selbermachen – so einfach geht’s

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Sprossen sind nicht nur lecker, sondern auch sehr gesund. Sie machen sich gut zu vielen Gerichten: auf Brot oder Sandwich, im Salat oder bei der Rohkost, auf Suppen oder Eintöpfen, oder einfach auf jedes Gericht gestreut, auf das du magst. Du kannst sie kaufen, aber auch ohne viel Aufwand selberziehen. Dazu benötigst du ein spezielles Glas, in dem die Sprossen gedeihen können. Das kannst du kaufen, aber es ist auch ganz einfach mit wenigen Mitteln selber gemacht. Dieser Beitrag liefert dir die Anleitung, wie du ein Sprossenglas selbermachen kannst.


Darum sind Sprossen so gesund

Sprossen sind ein echtes „Superfood“. Während der Keimung bilden sich viele gesunde Stoffe, wie Kohlenhydrate, Proteine, Vitamine, sekundäre Pflanzenstoffe und Mineralstoffe. Dabei liegen die Kohlenhydrate und Proteine in einer Form vor, die unser Körper besonders gut aufnehmen und verwerten kann. Auch ist die Konzentration der Vitamine und Mineralstoffe in Sprossen vielfach höher, als in der ausgewachsenen Pflanze bzw. dem Gemüse. Ein weiterer Vorteil liegt darin, dass wir die Sprossen roh verzehren und so keine guten Inhaltsstoffe durch Erhitzen verloren gehen.

Was du beachten solltest ist die Hygiene. Sprossen sind anfällig für Keime und Schimmel, deshalb gibt es ein paar Punkte zu beachten:

  • nutze ein steriles Glas
  • während der Anzucht sollten die Sprossen mindestens ein Mal, besser zwei Mal täglich mit frischem Wasser gespült werden
  • lagere das Glas danach so, dass überschüssiges Wasser ablaufen kann (siehe unten)
  • wasche deine Sprossen vor der Verzehr gründlich und esse sie dann zeitnah
  • Schwangere, Kinder, Senioren und Menschen mit einem geschwächten Immunsystem sollten besser auf den Verzehr von rohen Sprossen verzichten oder sie vorab erhitzen

Welche Sprossen lassen sich ziehen?

Du kannst Sprossen ziehen von zum Beispiel Brokkoli, Radieschen, Rote Bete, Alfalfa, Rucola, Kresse oder von Hülsenfrüchten wie Linsen, Kichererbsen, Mungobohnen. Achte beim Kauf des Saatguts darauf, dass du gute, ungehandelte (Bio)Qualität bekommst. Du findest dafür auch spezielle Sprossenmischungen bzw. Saatgut, mit dem du auf der sicheren Seite bist.


Sprossenglas selbermachen: das brauchst du

  • ein altes, sauberes Glas* am besten mit mind. 500 ml Fassungsvermögen und eher in bauchiger, als in länglicher, schmaler Form
  • ein Stück Mullbinde (z.B. aus einem alten Erste-Hilfe-Kasten)
  • ein Gummiband
  • eine Schere
  • und natürlich Saatgut

* Das Glas sollte steril sein. Koche es dafür ab oder fülle kochendes Wasser ein, lasse es ein paar Minuten stehen und kippe es dann aus. Arbeite immer mit sauberen Händen.

So geht’s

Im Sprossenglas muss ein feucht-warmes Klima herrschen, damit die Samen keimen. Damit sich dabei kein Schimmel bildet, sollten die Sprossen wie bereits erwähnt ein oder zwei Mal täglich gespült werden. Dafür gibt es spezielle Sieb-Verschlüsse, die du auf dein Glas schrauben kannst, doch wir nehmen dafür ein Stück Mullbinde. Lege dir deine Utensilien bereit und los geht’s:

1. Schneide dir ein Stück Mullbinde so zurecht, dass es über deine Glasöffnung passt und diese ein paar Zentimeter überlappt. Nutze falls nötig ein zweites Stück.

2. Fülle dein Saatgut ein – nicht zu viel, die Keimlinge benötigen ihren Platz. Je nach Glas sind 1 bis 2 Esslöffel gut geeignet.


3. Fülle das Glas etwa zur Hälfte mit Wasser und rühre um.

4. Bedecke die Glasöffnung mit der Mullbinde und fixiere sie mit dem Gummiband.

5. Lasse es ca. 4 Stunden so stehen und gieße dann das Wasser durch die Mullbinde ab.

6. Lagere dein Glas nun so, dass es schräg steht, mit der Öffnung nach unten. Du kannst dafür zum Beispiel den ursprünglichen Deckel des Glases nehmen. Wichtig ist, dass es schräg steht, so dass mögliches Restwasser gut nach unten durch die Mullbinde abtropfen kann.

7. Wie bereits beschrieben, sollten deine Sprossen nun zwei Mal am Tag gespült werden; am besten morgens und abends. Fülle also das Glas wieder etwa zur Hälfte mit Wasser, schüttle es ein paar Mal gut durch, gieße das Wasser durch die Mullbinde ab und stelle es wieder schräg auf. Das machst du nun, bis deine Sprossen verzehrfertig sind. Das kann, je nach Sorte, zwei bis fünf Tage dauern. Danach spülst du deine Samen noch mal ordentlich durch und kannst sie dann direkt genießen.

Sollten deine Sprossen Schimmel entwickeln, unangenehm riechen, schleimig sein oder Verfärbungen haben, solltest du sie nicht essen! Dann ist wohl etwas schief gegangen. Wirklich lagerfähig sind deine Sprossen auch nicht, deshalb solltest du sie möglichst sofort genießen. Du kannst sie aber maximal zwei Tage im Kühlschrank aufbewahren: lege sie dafür in zwei Schichten feuchtes Küchenpapier.

Viel Spaß beim Ausprobieren.

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