Workation – Oder: Büro ist überall

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Stell dir vor, du hörst das Meeresrauschen statt das Tippen der Tastaturen um dich herum. Dein Kaffee kommt in einer Kokosschale, du sitzt barfuß auf einem Holzhocker unter Palmen – und trotzdem bist du mitten in der Arbeit. Willkommen in der Welt der Workation! Der Begriff setzt sich aus Work und Vacation zusammen. Also arbeiten, wo andere Urlaub machen. Die Idee klingt erstmal traumhaft und vielleicht auch ein bisschen unrealistisch. Doch das Modell boomt. Nicht nur Freelancer nutzen die Freiheit, die ihnen ihre digitale Arbeit gibt, sondern auch immer mehr Angestellte dürfen heute sagen: Ich arbeite diese Woche aus Portugal. Oder: Die nächsten Wochen erreicht ihr mich in der Bretagne.

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Wie du deinen Chef davon überzeugst

Ganz ehrlich, du brauchst in den meisten Fällen schon richtig gute Argumente. Viele Vorgesetzte haben immer noch dieses typische Bild im Kopf: Sobald du im Ausland bist, sitzt du eigentlich am Pool und schickst alle paar Stunden ein Emoji in den Arbeitschat. Das kannst du entkräften. Denn Workation bedeutet eben nicht Urlaub mit Laptop, sondern Arbeiten mit Urlaubsfeeling. Wenn du klar kommunizierst, was du vorhast, wie du erreichbar bist und wie du deine Aufgaben organisierst, wird das Ganze schnell professionell.

Ein verlässlicher Zeitplan, vielleicht sogar eine Übersicht über Zeitzonen, und das Versprechen, beim Teamcall nicht mit Sonnencreme verschmiert im Liegestuhl zu sitzen – das hilft. Und ganz ehrlich: Wenn du produktiver bist, weil du dich wohlfühlst, dann profitiert doch auch das Unternehmen davon. Je nach Job und Chef solltest du dich auf jeden Fall gut vorbereiten, dir Argumente und einen überzeugenden „Schlachtplan“ zurechtlegen.

Der Mythos vom perfekten Ort

Bali, Lissabon oder Kapstadt? Klar, es gibt diese extrem tollen Orte, die man am laufenden Band bei Social Media sieht und an denen jeder zweite Coworking Space wie ein Szene-Café aussieht. Aber der perfekte Workation-Ort ist oftmals viel unspektakulärer. Du brauchst gutes Internet, einen Platz zum Arbeiten, halbwegs angenehme Temperaturen und ein bisschen Lebensqualität drumherum. Vielleicht ist es für dich ein kleines Häuschen in der Toskana. Vielleicht eine Wohnung am Berliner Stadtrand mit Blick ins Grüne. Und noch etwas: Workation ist kein Wettbewerb um das schönste Foto vom Arbeitsplatz. Es geht um dich. Deinen Rhythmus, dein Umfeld, deine Balance. Du musst nicht auf einem Surfbrett sitzen, während du Excel-Tabellen ausfüllst.

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Die Kunst, wirklich zu arbeiten

Ehrlich gesagt ist das größte Problem bei einer Workation nicht der schwankende Tisch auf der Terrasse oder die Hängematte, die sich nicht so ganz als Bürostuhl-Ersatz eignet. Es ist die Ablenkung. Du bist in einer neuen Stadt, draußen ist Leben, Abenteuer und gutes Essen. Da fällt es schwer, sich auf das Zoom-Meeting oder anstehende Termine und Aufgaben zu konzentrieren; das solltest du immer bedenken. Der Trick liegt in der Struktur. Du solltest dir klare Arbeitszeiten setzen – und dich auch daran halten. Wenn du morgens zwei Stunden voll konzentriert arbeitest, kannst du danach mit richtig gutem Gewissen durch die Altstadt schlendern. Und manchmal hilft es auch, dich mit anderen Workation-Menschen zu verbinden und Erfahrungen auszutauschen. Gemeinsam im Café sitzen, jeder mit seinem Laptop, das motiviert und schafft ein Gefühl von Alltag, das du brauchst.

Die schönsten Seiten des digitalen Nomadenlebens

Was passiert, wenn du nicht mehr nur auf die Uhr schaust, sondern auf den Sonnenuntergang? Genau das ist der Moment, in dem du merkst: Du hast etwas verändert. Du hast deinen Arbeitsort neu definiert. Statt grauem Büro siehst du Farben. Statt Kantine schnupperst du Straßenküche. Du triffst neue Menschen, lernst andere Kulturen kennen und plötzlich wird aus dem Video-Call eine internationale Konferenz mit Palmen im Hintergrund. Du merkst vielleicht, wie deine Kreativität zurückkommt. Wie du Probleme anders angehst, weil du selbst gerade anders tickst.

Was du wirklich brauchst

Bevor du startest, hier eine kleine Checkliste:

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  • Ein stabiler Laptop, der Hitze und Abenteuer verträgt
  • Ein mobiler Hotspot oder eine zuverlässige Internetquelle
  • Noise Cancelling Kopfhörer (diese Möwen haben keine Meeting-Etikette)
  • Einen Plan für Arbeit und Freizeit, ganz ohne schlechtes Gewissen
  • Eine Unterkunft mit Tisch, Stuhl und ein bisschen Ruhe

Und: Offenheit. Denn Workation heißt auch, sich auf Neues einzulassen. Du wirst merken, dass manche Dinge nicht so laufen wie geplant; doch genau das macht es oft besonders.

Wenn du zurückkommst, wirst du anders denken

Workation verändert nicht nur deinen Blick auf Arbeit, sondern auch auf dich selbst. Du hast erlebt, dass du flexibel sein kannst. Dass du in fremden Umgebungen trotzdem abliefern kannst. Und dass Arbeit Spaß machen darf, wenn du sie in deinem Tempo und deinem Stil machst.

Wäre Workation etwas für dich? Schon mal drüber nachgedacht? Oder hast du es vielleicht schon mal ausprobiert?

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…und wenn du zuhause oder im Büro am Schreibtischt sitzt, hier ein paar passende Beiträge:
Arbeitsplatz organisieren: Besser und effektiver arbeiten
Produktivität steigern durch Musik
5 Minuten Fitness: Unterer Rücken

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