Schlaf ist kostbar. Gerade in der dunklen Jahreszeit spürst du vielleicht, wie wichtig es ist, abends zur Ruhe zu kommen und morgens erholt aufzuwachen. Doch manchmal fällt das Einschlafen schwer. Deine Gedanken kreisen, der Körper ist unruhig, und du kommst immer schlechter zur Ruhe, je später es wird, denn du weißt, bald klingelt der Wecker. Ein Kräuterkissen kann dir helfen, sanft und besser in den Schlaf zu finden. Es ist einfach herzustellen, individuell anpassbar und ein guter Begleiter für deine Abendroutine.
In diesem Beitrag zeigen wir dir, wie du dein eigenes Kräuterkissen selbermachen und gestalten kannst; mit natürlichen Zutaten, ganz ohne komplizierte Technik. Du brauchst keine Nähmaschine, keine Vorkenntnisse, nur ein bisschen Zeit und Lust auf Duft und Entspannung.
Was ist ein Kräuterkissen?
Ein Kräuterkissen ist ein kleines Stoffkissen, das mit getrockneten Kräutern gefüllt ist. Es wird nicht als Kopfkissen verwendet, sondern als Duftkissen, das du neben dein Bett legst, unter dein Kopfkissen schiebst oder in der Nähe deiner Nase platzierst. Die ätherischen Öle der Kräuter entfalten sich langsam und wirken beruhigend und entspannend oder klärend – je nachdem, welche Pflanzen du verwendest. Du kannst dein Kräuterkissen ganz nach deinen Bedürfnissen zusammenstellen. Es gibt Mischungen für besseren Schlaf, gegen Kopfschmerzen, für mehr Ruhe oder einfach für einen angenehmen Duft im Raum.
Welche Kräuter eignen sich für besseren Schlaf?
Die Auswahl der Kräuter ist entscheidend. Du solltest hier vor allem auf Qualität achten: Am besten verwendest du getrocknete Kräuter aus dem eigenen Garten, aus der Apotheke oder aus einem vertrauenswürdigen Kräuterhandel. Hier sind einige Pflanzen, die sich besonders gut für dein Schlafkissen eignen:
- Lavendel: beruhigt die Nerven, fördert Entspannung, hilft beim Einschlafen
- Melisse: wirkt ausgleichend, lindert innere Unruhe
- Hopfen: traditionell bei Schlafstörungen eingesetzt, leicht sedierend
- Kamille: sanft beruhigend, gut bei Nervosität
- Rosenblüten: sorgen für ein angenehmes Aroma, wirken harmonisierend
- Johanniskraut: stimmungsaufhellend, hilfreich bei Winterblues
- Zitronenverbene: frisch und beruhigend, ideal für die Abendstunden
- Salbei oder Thymian: klärend, gut bei Erkältungsneigung im Herbst
Du kannst eine Mischung aus mehreren Kräutern wählen oder dich auf ein bis zwei konzentrieren. Wichtig ist, dass dir der Duft gefällt und dass du dich damit wohlfühlst. Oder du stellst dir gleich mehrere verschiedene Kissen her, so dass du spontan entscheiden kannst, welches du heute verwenden möchtest.
So stellst du dein Kräuterkissen her
Du brauchst:
- ein Stück Baumwollstoff oder Leinen (etwa 20 x 20 cm)
- Nadel und Faden (oder eine Nähmaschine)
- getrocknete Kräuter deiner Wahl
- eventuell ein zweites Stück Stoff als Innenkissen
- eine Schere, ein Lineal, ein bisschen Geduld
Und so geht’s:
- Schneide zwei gleich große Stoffstücke zu. Du kannst auch ein altes Tuch oder ein Stoffrest verwenden – Hauptsache, der Stoff ist atmungsaktiv und nicht zu dick.
- Lege die Stoffstücke rechts auf rechts (also mit der schönen Seite nach innen) und nähe drei Seiten zusammen. Wenn du keine Nähmaschine hast, kannst du dies auch gut mit der Hand nähen; das dauert zwar etwas länger, funktioniert aber genauso gut.
- Wende das Kissen durch die offene Seite, sodass die schöne Seite nun außen liegt.
- Fülle nun vorsichtig die Kräuter ein. Du kannst sie vorher mischen oder schichtweise einfüllen. Achte darauf, dass das Kissen nicht zu prall wird, denn es soll weich und flexibel bleiben.
- Nähe die offene Seite sorgfältig zu. Wenn du möchtest, kannst du auch einen kleinen Knopfverschluss oder Klett anbringen, oder die offenen Seite einfach mit einem Band zubinden, damit du die Füllung später austauschen kannst. Fertig ist dein Kräuterkissen.
Tipps zur Anwendung
- Du kannst dein Kräuterkissen abends neben dein Kopfkissen legen oder direkt auf die Brust. Manche Menschen legen es unter das Kopfkissen, andere auf die Fensterbank oder den Nachttisch. Wichtig ist, dass du den Duft wahrnimmst, aber nicht überreizt wirst.
- Wenn du das Kissen regelmäßig verwendest, solltest du es alle paar Wochen leicht durchkneten, damit die Kräuter wieder duften. Nach etwa zwei bis drei Monaten lässt der Duft allerdings nach, dann kannst du die Füllung austauschen oder auffrischen.
- Du kannst auch mehrere Kissen herstellen: Eins fürs Schlafzimmer, eins fürs Sofa, eins für unterwegs. Sie eignen sich auch wunderbar als Geschenk, besonders im November, wenn viele Menschen Ruhe und Wärme suchen.
Varianten und Ideen
Du kannst dein Kräuterkissen ganz individuell gestalten. Hier ein paar Ideen:
- Kissen mit Botschaft: Nähe ein kleines Etikett ein mit einem Wort wie „Ruhe“, „Stille“ oder „Geborgenheit“.
- Kissen für Kinder: Verwende milde Kräuter wie Kamille und Lavendel, achte auf sanfte Düfte und kindgerechte Stoffe.
- Kissen mit Wärmewirkung: Kombiniere Kräuter mit Kirschkernen oder Dinkel, dann kannst du das Kissen leicht erwärmen.
- Kissen mit Jahreszeitenmischung: Im November passen beruhigende, wärmende Kräuter. Du kannst auch eine Mischung für den Frühling oder Sommer vorbereiten.
Nachhaltigkeit und Achtsamkeit
Ein Kräuterkissen ist nicht nur ein schönes DIY-Projekt, sondern auch ein Zeichen für achtsamen Umgang mit Ressourcen. Du verwendest natürliche Materialien, verzichtest auf künstliche Düfte und schenkst dir selbst oder anderen etwas, das wirklich guttut. Für dein Kissen kannst du Stoffreste sinnvoll verwerten, Kräuter aus dem eigenen Garten trocknen oder mit Freundinnen tauschen. Du kannst dein Kissen immer wieder neu befüllen, reparieren, weitergeben. Es ist ein kleines, einfaches Objekt, aber mit großer Wirkung.
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Auf ihrem eigenen Foodblog „Ginger&Thyme“ teilt sie ihre liebsten veganen Rezepte und zeigt damit die unglaublich große und leckere Vielfalt, die die vegane Lebensweise mit sich bringt. Neben den Themen Kochen und Ernährung interessiert sich Britta unter anderem für Yoga, Fitness und Gaming. Schaut unbedingt auf ihrem Blog vorbei und folgt ihr auf Instagram @ginger_and_thyme, um keines ihrer Rezepte zu verpassen.

